Am 29. April 1894 wurde im hiesigen Gasthaus „Zum Löwen“ der Verein mit damaligen Namen „Turnverein Hainstadt i.O.“ gegründet, wobei auch gleich ein Vorstand, bestehend aus Präsident, Rechner, Schriftführer, „Kontroller“ und Beisitzer, gewählt wurde.
Im 10. Jahr nach der Vereinsgründung wurde die Anschaffung einer Vereinsfahne beschlossen, für die jedes erwachsene Vereinsmitglied 3 Mark und jeder „Zögling“ (Jugendlicher) 1,50 Mark zu entrichten hatte. Im Jahre 1906 erschienen auf der Generalversammlung immerhin 20 Mitglieder und man wählte den zukünftigen Fahnenträger sowie seine zwei Begleiter. Die Fahne selbst wurde 1907 feierlich geweiht. Zu diesem Zeitpunkt existierte schon ein Vereinsdiener, der etwa 3 bis 5 Mark Jahresentlohnung für seine Dienste erhielt und vom Beitrag befreit war. Über den Umfang und die Art seiner Pflichten ist jedoch nichts genaueres mehr bekannt oder vermerkt.
In den Jahren 1907 -10 bekamen die Turner schon ein Unterstützungsgeld von einer Mark für die Teilnahme an den verschiedenen „Preisturnen“ sowie 5 Pfennige für jeden dabei errungenen Punkt. Offensichtlich zeigten die Aktiven schon damals beachtliche Leistungen, weshalb einige Punkte gesammelt wurden. Die Vereinskasse wurde zusehends leerer, so dass sich der Vorstand 1911 gezwungen sah, die Preisgelder wieder abzuschaffen. Fortan mussten Aktive die Kosten für die Teilnahme an den Wettkämpfen aus eigener Tasche zahlen. Gleichzeitig beschloss man jedoch, künftig sechs Turner jährlich in eine Unfallversicherung einzubinden, aus der man bei Unfällen eine Unterstützung erhielt. Im selben Jahr 1911 nahmen die Turner aus Hainstadt am Gaufest in Michelstadt, 1912 am Turnfest in Aschaffenburg teil.
Bei der Generalversammlung im Jahre 1913 waren schon 31 anwesend. Man beschloss, das Jahresgehalt des Vereinsdieners auf 10 Mark zu erhöhen. In den Aufzeichnungen von 1912 bis 1913 werden Probleme mit dem Turnplatz erwähnt. Nach Angaben von älteren Hainstädter Bürgern befand sich der Platz zwischen der Mümling (im Harres) und der heutigen Talstraße in Höhe des Anwesens Wießmann. Es wird angenommen, dass der Bau der Bahnstrecke Höchst – Aschaffenburg in den Jahren 1910 – 12 und die damit verbundene Aufschüttung des Bahndammes in den Gewannen „Harres / Gehren“ zu den Schwierigkeiten geführt hatten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkrieges jedoch erlitten die turnerischen Betätigungen einen herben Rückschlag und die Versammlung des Jahres 1915 bedauerte bereits zahlreiche im Krieg gefallene Mitglieder, unter denen sich auch Vorstandsmitglieder befanden. Erst 1919 fand wieder eine Generalversammlung statt, wobei man den gefallenen Turnern und der noch in Gefangenschaft befindlichen Kameraden gedachte.
Das Jahr 1919 war auch Jahr des 25jährigen Bestehens. Man raffte sich wieder auf, hielt im Gasthaus „Zur Krone“ eine Versammlung und einen Ball ab, ehrte die gefallenen Mitglieder durch eine Todesanzeige im „Michelstädter Kreisblatt“ und überreichte den seit Gründung im Verein verbliebenen Mitgliedern ein Ehrendiplom.
Die Jahre 1920 – 23 galten der Bewältigung der Kriegszeit und ihrer Folgen, also hielt man Veranstaltungen ab und leistete mit dem Erlös einen Beitrag zur Errichtung eines Turnerdenkmals auf der Böllsteiner Höhe. Es folgte die Einrichtung fester Turnstunden, die zweimal wöchentlich im Saal des Gasthauses „Zum Löwen“ stattfanden. Wer sich für diese Stunden angemeldet hatte, musste damals sogar mit einer Geldbuße rechnen, wenn er ohne Grund oder bei mangelhafter Entschuldigung den Übungen fernblieb. Im Jahr 1923 kam es zu Differenzen durch die Bewegung der „Freien Turnerschaft“. Einige Mitglieder traten aus, andere wurden ausgeschlossen. Schließlich einigte man sich darauf, nicht zur „Freien Turnerschaft“ überzutreten, sondern wie bisher bei der „Deutschen Turnerschaft“ zu verbleiben… „(…) und wer Politik betreibt, wird ausgeschlossen !“, so heißt es im Protokoll über die stattgefundene Versammlung. Man nahm in diesem Jahr an der Einweihung des Kriegerdenkmals in Hainstadt teil, wobei die Fahne anlässlich des Festzuges mitgetragen wurde. Der Kranz mit Schleife und Inschrift, der am Denkmal niedergelegt wurde, kostete aufgrund heftiger Inflation der Währung damals 6.000 Mark, der Monatsbeitrag wurde auf 300 Mark für ledige und 200 Mark für verheiratete Mitglieder angehoben. In 1924, dem Jahr nach der Inflation, kam man wieder auf 20 Pfennige für Erwachsene und auf 10 Pfennige für Zöglinge zurück, die neue Währung hieß nun „Goldmark“.
Die Turnplatzfrage bereitete auch weiterhin Schwierigkeiten, man sollte für das angepachtete Grundstück (als Eigentümer ist die „Herrschaft“ genannt) 18,50 Goldmark bezahlen und zwar rückwirkend für das Inflationsjahr 1923. Es wurde Protest eingelegt, über dessen Ausgang die Geschichtsbücher jedoch nichts berichten. Man überließ einen angrenzenden Garten dem Vereinsdiener zur Nutzung, das auf dem Platz anfallende Gras wurde verkauft. Weiterhin wurde der Pachtvertrag für den Turnplatz seitens der „Herrschaft“ zum Ende des Jahres 1925 gekündigt, weshalb die Mitgliederzahl weiter schrumpfte. Allein 1926 waren laut Protokoll der Generalversammlung 15 Mitglieder ausgetreten. Trotzdem kaufte die Gemeinde der „Herrschaft“ den Platz ab und stellte ihn dem Turnverein zur Verfügung. Ein bemerkenswerter Fortschritt, bedenkt man, dass zur damaligen Zeit die meisten Menschen in der Umgebung von der Landwirtschaft leben mussten und jedes Stück Ackerland, insbesondere in günstiger Tal-Lage, sehr begehrt und von hohem Stellenwert war.
Von einer Fußballmannschaft in Hainstadt wird erstmals in den Jahren 1926 – 27 berichtet. 1927 – 28 spielte man auch Handball und die Mannschaft wurde 1929 in den Turnverein übernommen. Die Übungsstunden der Turner fanden im neuen Saal des Gasthauses „Bayerischer Hof“ statt. Es existierte auch eine Bühne, auf die der Gesangverein regelmäßig nutzen durfte, und auf der Theater gespielt wurde.
Von 1929 vollzieht sich ein gewisser Wandel im Vereinsleben, bedingt durch die wirtschaftlichen Schwierigkeiten auf der einen, und durch die politischen Einflüsse auf der anderen Seite. Viele Mitglieder verhielten sich passiv, die alten Ehrenmitglieder blieben den Versammlungen und Veranstaltungen demonstrativ fern und wurden deswegen mehrfach zu schriftlichen Erklärungen für ihr Verhalten aufgefordert. Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten im Jahre 1933 und der Gleichschaltung, die auch die Vereine mit einbezog, sprach bzw. schrieb man in jenem Jahr von der „Einberufung einer Vollversammlung“ des Turnvereins. Dabei wurden die seither gültigen Satzungen außer Kraft gesetzt und das Prinzip der mehrheitlichen Abstimmungen abgeschafft. Man wählte nicht mehr den Vorstand, sondern zunächst nur einen „1. Führer“, der daraufhin die anderen Personen für die Vereinsämter bestimmte. Im Jahre 1936 schließlich musste sich der Verein dem „Deutschen Reichsbund für Leibesübungen“ (DRL) anschließen und dessen Einheitssatzung übernehmen. Die turnerisch-sportlichen Betätigungen wurden daraufhin vom Staat kontrolliert und gesteuert. Man führte sogenannte „Wehrsportgruppen“ in den Vereinen ein. Der Beginn des Zweiten Weltkrieges kann als das vorläufige Ende des Vereins mit dem Namen „Turnverein Hainstadt i.O.“ angesehen werden.
In den Jahren 1934 – 36 wurde der Sportplatz an der Eisenbahnbrücke eingerichtet. Unter Verwendung von Schlackenmaterial aus einer nahen Fabrik füllte man nasse Stellen auf, denn in südlicher Richtung verlief die Mümling, und auf der Gegenseite führte ein Entwässerungsgraben ca. 2 m hinter dem „unteren Tor“ vorbei. Zum Ärger der Sporttreibenden verlief auch noch ein eingezeichneter Feldweg fast diagonal über das Spielfeld. Etwas zur gleichen Zeit wurde unmittelbar oberhalb der Eisenbahnbrücke ein Strandbad an der Mümling geschaffen, das Umkleidekabinen, ein Sprungbrett und eine Rutschbahn besaß. Diese Errungenschaft wurden vom Turnverein, von den Fußballern, anderen Hainstädter Bürgern und nicht zuletzt auch durch die Unterstützung des damals in Hainstadt tätigen Schullehrers mit seinen Schülern geschaffen.
Nach Angaben von kundigen bzw. damals beteiligten Hainstädter Zeitzeugen gab es die erste Fußballmannschaft, wie bereits erwähnt, etwa um die Jahre 1926 – 27. An einem geregelten Spielbetrieb, falls es damals überhaupt auf Kreisebene einen solchen gab, nahm man jedoch nicht teil. Zunächst spielte man auf der „Rosselswiese“ oberhalb der Spatmühle, zwischen Mümling und dem Bahngleis. Später wechselte man dann auf den Platz an der Eisenbahnbrücke. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges kam auch für den Fußball ein rasches Ende, und im Krieg mussten viele ihr (meist sehr junges Leben) lassen. Andere hatten noch eine oftmals mehrjährige Gefangenschaft durchzustehen.
Nach Kriegsende kam erst nach und nach wieder ein Vereinsleben in Gang. Zu groß war die Not und der Mangel an lebensnotwendigen Dingen, so dass man dem „Luxus“ sportlicher Betätigung nur sehr wenig Zeit und Mühe widmen konnte. Die Zeit einer gewissen Resignation wurde schließlich überwunden, und man fand sich wieder zusammen. So wurde unter Beteiligung der ehemaligen Ortsvereine die „Sport- und Kulturgemeinde Hainstadt“ (SKG) gegründet. Ihr gehörten der Sportverein (Fußballer, Handballer, Turner), der Gesangverein sowie der Schachklub an. Die SKG Hainstadt bestand jedoch nicht allzu lange. Etwa um die Jahre 1952 – 53 trennte man sich wieder, was in allseitigem Einvernehmen geschah. Von diesem Zeitpunkt an gab es den Sportverein Hainstadt (Fußball), den Männergesangverein „Sängerlust“ Hainstadt sowie den Schachklub „Turm“ Hainstadt.
Einen geregelten Spielbetrieb gab es für die Fußballer dann erstmals im Jahre 1948 in der „A-Klasse Erbach“, an der etwa zehn bis zwölf Vereine, hauptsächlich aus den Mümlingtal-Gemeinden, teilnahmen. Ausrüstungen wie Fußballschuhe, Trikots, Fußbälle, usw. waren sehr rar, und man trat oft mit drei bis vier verschiedenen Farben in einer Mannschaft an. Zu den Auswärtsspielen der näheren Umgebung gelangte man des öfteren zu Fuß, ein brauchbares Fahrrad zu besitzen oder ausgeliehen zu bekommen, bedeutete schon ein gutes „Stück Glück“. Die weiten Auswärtsfahrten (z.B. nach Beerfelden) ermöglichte ein wohlwollender LKW-Besitzer. Auf seinem Wagen standen einfache Holzbänke, ein Verdeck war nicht immer vorhanden.
Zur Verdeutlichung der damaligen Notlage eine kleine Begebenheit am Rande: Bei einem Meisterschaftsspiel in Hainstadt standen ganze drei Fußbälle zur Verfügung. Der erste flog nach kurzer Spieldauer in eine Brennnesselhecke am jenseitigen Ufer der Mümling, der zweite landete im Bach und man ließ ihn (bei zwischenzeitlichem Rückstand der eigenen Mannschaft) flussabwärts treiben, wodurch er unauffindbar wurde. Der dritte und letzte Ball, ohnehin schon arg zerschunden, hauchte wenig später mit einem matten Pfeifen auch noch sein Leben aus – Spielabbruch. Empörung bei den Gästen, die an diesem Tag sicherlich gewonnen hätten, Ratlosigkeit und ein etwas gespieltes Bedauern, vermischt mit kaum unterdrückter Schadenfreuen, bei den Einheimischen. Das Spiel wurde wiederholt und von den Hainstädtern mit 3:1 gewonnen. Die Gäste hatten vorsorglich ihren Vorrat an Fußbällen mitgebracht.
In der damaligen A-Klasse konnte man sich bis 1950 halten, nicht zuletzt auch durch die Verstärkung der Heimkehrer, die aus der Gefangenschaft entlassen wurden. Man stieg jedoch in die B-Klasse Erbach ab, doch auf Anhieb gelang im ersten Jahr die Meisterschaft in der Gruppe Unterzent. Zwei Entscheidungsspiele um den Aufstieg gegen Gammelsbach, Meister der Gruppe Oberzent, endeten unentschieden. Das letztlich entscheidende Spiel im Michelstädter Stadion gewannen die Hainstädter, dann stiegen aber trotzdem beide Vereine auf.
Zu dieser Zeit gab es auch schon Jugendmannschaften, die an den Meisterschaftsrunden des Kreises teilnahmen. Eine Hainstädter A-Jugend gehörte damals zu den besten Mannschaften im Kreis. Aus ihr ging eine erste Mannschaft hervor, die später lange Zeit zusammenblieb.
Vor der Flurbereinigung, die 1951 begann, und bei der auch die Mümling begradigt wurde, gab es oft Hochwasser. Es standen weite Teile des „Oberen Bruches“ und natürlich auch der Sportplatz unter Wasser. Man erinnert sich noch gut daran, dass einmal das untere Tor nur noch etwas 50 cm aus dem Wasser herausragte. Nach dem Abfließen der Wassermassen lag eine dicke Schlammschicht auf weiten Teilen des Platzes, wodurch der Spielbetrieb für Wochen nicht möglich war. Also wurde im Rahmen der Flurbereinigung ein geeignetes Gelände in ausreichender Größe und in Ortsnähe ausgewiesen. Anlässlich der Einweihung des neuen Sportgeländes im Sommer 1957 feierte man ein großes Fest. Höhepunkt war ein Spiel des FC Erbach gegen eine Kreisauswahl.
Mit Beginn der Spielzeit 1958/59 wurden beide A-Klassen der Kreise Dieburg und Erbach unter der Bezeichnung A-Klasse Darmstadt Ost auf Beschluss des Verbandes zusammengelegt, der SV Hainstadt hatte sich hierfür qualifiziert.
Im Sommer 1961 wurde dann die Drainage in den Sportplatz eingebaut. Der Hessische Fußballverband leistete finanzielle Hilfe und die Vereinsmitglieder und Ortsbürger packten kräftig mit an. Sogar das damalige Ortsoberhaupt war sich nicht zu schade, Hand mit anzulegen. Auf dem neuen Gelände konnte man auch in bescheidenem Maße etwas Leichtathletik betreiben. Auf etwa vier Bahnen unter den Birken waren 100 m-Läufe möglich, auch eine Sprunggrube für Weit- und Hochsprung war vorhanden. Die Verhältnisse hinsichtlich des Sportplatzes waren somit recht gut, doch es gab Schwierigkeiten beim Trainingsbetrieb, besonders im Winter. Die Anforderungen in der neuen A-Klasse Darmstadt Ost machten jedoch ein regelmäßiges Training unentbehrlich.
Zunächst gab es dann einen kleinen Lichtblick, denn nach Eröffnung einer neuen Gastwirtschaft stellte der Wirt den dazugehörigen neuen Saal für den Trainingsbetrieb zur Verfügung. Dort gab es auch eine Bühne, wo kleine Theaterstücke eingeübt und anlässlich der Weihnachtsfeier von den Laiendarstellern des Sportvereins aufgeführt wurden. Man schaffte auch neue Turngeräte (Reck, Barren, Seitpferd, Matten, usw.) an. Es fand sich auch eine Gruppe von Turnern zusammen, die dort im neuen Saal mit den Übungsstunden begannen. Auch eine Frauen-Turngruppe war schon entstanden. Bald jedoch musste man den Saal wieder räumen und unter ziemlichen Mühen wurden die Geräte in eine leerstehende Scheune transportiert, wo der Trainingsbetrieb und auch das Fußballtraining auf der „Tenne“ notdürftig weitergingen.
Es konnte sich jedoch auch mit dem Betrieb auf der „Tenne“ nur um eine Übergangslösung handeln. Man brauchte unbedingt eine Turnhalle. Es wurde in Erfahrung gebracht, dass das Land Hessen mit dem sogenannten „Rot-Weißen Plan“ die finanzielle Unterstützung der Vereine und Gemeinden beim Bau von Sportstätten beschlossen hatte. Eine ähnliche Sache war der „Goldene Plan“ der Bundesregierung. Solche Quellen musste man natürlich versuchen, anzubohren. Allerdings waren daran auch Bedingungen geknüpft:
1. Als Bauherr und Träger der Halle musste die Gemeinde auftreten, die ohnehin Eigentümer des Grund und Bodens war.
2. Der Sportverein konnte nicht als reiner Fußballclub weiterbestehen, sondern musste sich auf eine breitere Basis stellen und sich in das Vereinsregister eintragen lassen.
3. Die alte Satzung, gültig für den Sportverein, musste durch eine neue (für einen Verein mit mehreren Abteilungen) ersetzt werden.
Auf einer außerordentlichen Generalversammlung am 16. September 1961 wurde der Verein daher zum „Turn- und Sportverein 1894 Hainstadt“ umbenannt. Nach der Eintragung in das Vereinsregister des Amtsgerichtes trug er ab sofort den Zusatz „e.V.“. Nachdem auch die Gemeinde erfreulicherweise positiv eingestellt war, der TSV Hainstadt mit den Sparten Fußball, Turnen Frauen und Turnen Männer, sowie einer großen Anzahl von jugendlichen Aktiven, eine rege Vereinstätigkeit und Weiterentwicklung vorzeigen konnte, waren wichtige Voraussetzungen geschaffen.
Die Turnhalle entstand dann in den Jahren 1963-64. Es wurden in erster Linie Fertigbauteile verwendet, die den statischen Rahmen des Gebäudes bilden. Die Zwischenräume wurden mit Klinkern bzw. Glasbausteinen ausgemauert. Im Obergeschoss befand sich ein Jugendraum, in welchem Versammlungen, Spielersitzungen und Besprechungen stattfanden. Eingeweiht wurde die Halle am 5. Februar 1965 in Anwesenheit des Hessischen Innenminister Schneider sowie zahlreicher Persönlichkeiten aus Sport und Politik. Für sportliche und kulturelle Veranstaltungen wurde durch die Stadt Breuberg im Jahre 1982 der Bühnenanbau erstellt.
Im Jahre 1969 feierte der TSV Hainstadt sein 75jähriges Bestehen. Mittelpunkt dieser Veranstaltung war ein Spiel zwischen einer Kreisauswahl und der Mannschaft von Opel Rüsselsheim.
Seit 1970 gibt es eine Flutlichtanlage, die der TSV größten Teils in Eigenleistung erstellt hat. Von diesem Zeitpunkt an findet alljährlich das Flutlicht-Wochenturnier statt, woran sich hauptsächlich die benachbarten Vereine beteiligen.
Nach einigen Jahren in der A-Klasse Darmstadt Ost mussten die Fußballer leider in die B-Klasse Erbach absteigen. Nach vielen Jahren, die meistens im Zeichen des Kampfes gegen den Abstieg in die C-Klasse standen, erreichte man im Jahr 1983 einen Platz in der Spitzengruppe, und im Jubiläumsjahr 1984 wäre um ein Haar der Aufstieg gelungen. Zu Abschluss der Runde lag man punktgleich mit dem FC Höchst an der Tabellenspitze, das fällige Entscheidungsspiel in Sandbach am 27. Mai 1984 endete mit einer 0:1 Niederlage. Nach Meinung objektiver Zuschauer haben die Höchster an diesem Tag die bessere Leistung gezeigt und verdient gewonnen.
Die Jugendarbeit hat in Hainstadt schon immer einen hohen Stellenwert, und schon mehrmals wurden Gruppen- und Kreismeisterschaften errungen. Einige Male nahm man auch schon an den Entscheidungen auf Bezirksebene teil.
Im Jahre 1985 wurden die Senioren des TSV Hainstadt Meister in der B-Liga, was den Aufstieg in die A-Liga bedeutete. Wegen Spielermangel wurden im gleichen Jahr die Jugendmannschaften der Vereine aus Neustadt, Rai-Breitenbach und Hainstadt eine Dreier-Spielgemeinschaft zusammengefasst, die 1993 jedoch wieder aufgelöst wurde. Im Jahre 1986 kam es dann zu einem erneuten Abstieg in die B-Liga Odenwald, nachdem man während der Runde viel Verletzungspech hatte.
Von 1995 an wurde die neu geformte Senioren-Mannschaft kontinuierlich aufgebaut und gefördert, wobei insbesondere auf junge Spieler gebaut wurde. Das Potential dieser Mannschaft deutete sich an, als man 1998/99 und 1999/00 jeweils Reservemeister wurde, und die Erste Mannschaft sich mit einem 6. und 4. Tabellenplatz langsam in den Aufstiegsfavoriten-Kreis spielte. Der langersehnte Aufstieg in die Kreisliga A Odenwald gelang dann in der Saison 1999/00. Zum Abschluss der Runde erreichte man den 3. Tabellenplatz, der zur Relegation gegen den A-Liga Vertreter berechtigte. Das Relegations-Hinspiel beim FC Finkenbach wurde nach toller Leistung mit 4:1 gewonnen, und man konnte dem Rückspiel in Hainstadt gelassen entgegensehen. Dieses wurde zwar nach recht mäßiger Leistung in letzter Minute mit 1:2 verloren, doch der Aufstieg war geschafft und es durfte kräftig gefeiert werden. Als Sahnehäubchen einer tollen Saison durfte man nach Erreichen des Kreispokalfinales gegen den damaligen Bezirksoberligisten FC Höchst im Rahmen des Fußball-Wochenturniers das Finale auf eigenem Platz bestreiten. Die klassenhöheren Höchster gewannen zwar deutlich mit 5:1, jedoch war dieses Finale ein tolles Erlebnis für alle Spieler, den Trainer, die Betreuer und Zuschauer. In der Saison 2000/01 konnte man von Anfang an in der A-Liga für Furore sorgen, verpasste am Ende mit einem hervorragenden 4. Platz nur knapp die Relegation zur Bezirksliga und wurde auf Anhieb Vizemeister der Reserven.
Doch auch im Umfeld hat sich seither einiges getan. Die Umgestaltung des Vereinsraumes (Wirtschaft) erfolgte im Jahre 1986/87, der Tribünen-Umbau mit Überdachung wurde im Jahre 1991/92 durchgeführt. Zur Erleichterung der Vereinsarbeit (Buchführung, Kasse, Mitglieder, etc.) wurde 1993 der erste vereinseigene PC angeschafft.
In den Jahren 1999/00 errichtete man hinter dem Tor zum Parkplatz hin einen 5 m hohen Ballfangzaun mit integrierter vorderer Zuschauertribüne. In 2001 wurde die Turnhalle komplett saniert (neue Heizungsanlage, Umstrukturierung der Inneneinteilung, neue Bedachung, etc.). Auch wurde der Rasenplatz ausgebessert, wobei ein zusätzlicher Trainingsplatz auf der linken Seite entstand, eine Drainage verlegt und eine automatische Sprinkleranlage hinzugefügt wurden. All diese Tätigkeiten wurden so weit wie nur möglich in Eigeninitiative durchgeführt.
Zum Schluss dieses Überblicks zur Vereinsgeschichte wollen wir aber auch nicht vergessen, allen Sportkameradinnen und Sportkameraden zu danken, die früher und heute, oft unter persönlichen Opfern, für den Verein tätig waren und sind.
Für die Zukunft versuchen wir, besonders die Jugend weiterhin für den Sport zu begeistern und neue Mitglieder zu gewinnen, damit der Sport in Hainstadt weiterbesteht.
Anmerkung: Es wurde mit Absicht auf jegliche Namensnennung verzichtet.